YUMMA-RE - EDEN
Eigentlich sind Kategorisierungen von Musikstilen nicht ratsam. Denn sie engen ein. Aber bei Yumma Re, einer italienischen Band, passt eine Beschreibung ihres Sounds ganz genau: Surrealistic Pop. Irgendwo zwischen dunklen Beats, Indie-Gitarren, Elektronik-Gefrickel und einem sehr relaxten Trompetenspiel, das man eigentlich aus dem Dub her kennt entwickelt sich ein interessantes Gebilde. Eine Kreatur wächst in „Eden“ heran, das sich aus verschiedenen Stilen bedient, um einen eigenen Stil zu kreieren. Aber was ist an dieser Musik surrealistisch? Es ist der traumhafte Fluß der einzelnen Songs: Es gibt keine klare Struktur, selten wird das Strophe-Refrain-Strophe-Schema eingehalten. Immer wieder kommen neue Aspekte hinzu, verschwinden andere. Eben wie ein Traum, der zwar eine in sich logische Struktur aufweist, von außen allerdings zusammenhangslos wirkt. Möge man es nennen, wie man will: „Eden“ ist ein sehr cooler Soundtrack für die sophistischen Musikliebhaber. Während „Nations“ mit deutlichen Anleihen an Indie-Punk flott durchgehört ist, lädt „Revolution Part 1“ und „My Dream“ zu einem Flug ein. Schwurbelige, fluffige Synthieparts, die Sängerin Katia De Martino mit einer Stimme wie aus einem Telefon und ein sehr entspannter Beat erinnern an Massive Attack oder Portishead. So ist „Eden“ der beste Beweis, dass auch an sich anspruchsvolle Musik gut zu hören sein kann.
(verfasst von Nuuc)